Völlig euphorisch übernahm ich Anfang der Saison die Jazz. Wie die Geschichte ausging? Wer keine Lust zu lesen hat, der kann sich einfach nur die ersten beiden Bilder anschauen und wird sehen wie weit auseinander die Erwartungshaltung und der tatsächliche Saisonverlauf lagen.
Erwartungshaltung
Realität
Die Saison ist für die Jazz gelaufen – leider. Nach der unnötigen Niederlagenserie zu Beginn der Saison konnte ich mich leider nicht mehr wirklich fangen. Einige böse Blowouts waren dabei, aber auch viele, zum Teil unnötige, knappe Niederlagen. Ich musste mich spielerisch auch erst mal umstellen, da mir Gino mit seinen Clutchfähigkeiten in engen Spielen extrem fehlte. Dennoch wäre zumindest ein Kampf um Platz 7/8 bis zum Ende der Regular Season trotz des geringeren Talentlevels möglich gewesen. Zwar ist die Saison noch nicht zu Ende und die Tradedeadline nicht erreicht, nichtsdestotrotz gibt es schon mal ein Fazit für die Saison 2012/13.
Teamwahl: Wieso habe ich also dieses Team gewählt?
1. 1. Alte Liebe. Noch bevor ich Nowitzki Fanboy wurde, war ich in der Grundschule (Mitte der 90er) ein Fan dieses ungleichen Duos aus der Mormonenstadt. Die Rede ist natürlich von Karl und John mit den schicken Hosen. Obgleich alle Interessenten im Umfeld Michael Jordan zujubelten, haben es mir die biederen Jazz angetan. Mein Interesse für die NBA war damals jedoch keinesfalls besonders intensiv. Ab und zu ein paar Ausschnitte im deutschen TV gesehen und dazu noch NBA Jam auf dem Super Nintendo. Obgleich Steph aus unserer Asso dieses Spiel nicht mehr kennen wird, erinnert seine Spielweise am ehesten an dieses altehrwürdige Spiel. Obwohl ich Mitte der 90er Jahre kein Jordan-Fan gewesen bin, brachte er mich mit seinem Comeback zurück zur NBA. Seitdem schlage ich mir die Nächte um die Ohren und habe so ziemlich jedes Jahr das neueste NBA Game gezockt. Fan der Jazz war ich im neuen Jahrtausend aber nicht mehr so wirklich, stattdessen hat ein gewisser blonder Kerl dafür gesorgt, dass ich mich mit ruckeligen chinesischen Streams abmühen musste. Ansonsten war ich zu der Zeit noch Fan von den 76ers (inklusive Trikot) sowie der New Jersey Nets (Kidd, Jefferson, Martin ❤ ). Mein großer Bruder hingegen war selbstverständlich Fan der Lakers. Verdammte Erfolgsfans… Achja, eigentlich wollte ich die Teamwahl begründen, aber das musste einfach raus an dieser Stelle!
2. 2. Loaded Frontcourt. Die Jazz Fans sind den Frontcourt mittlerweile Leid, denn obwohl man auf dem Flügel nicht top besetzt ist, weigerte sich das Frontoffice einen Trade einzuleiten, um den Frontcourt auszudünnen und die Flügelpositionen zu stärken. Ich wollte dies besser machen und das exzellente Talentlevel auf den großen Positionen dazu nutzen, um das Team auf den kleinen Positionen zu verbessern. Ansonsten ist es wohl auch kein Geheimnis, dass ich einen starken, bulligen Frontcourt bevorzuge. Aus diesen Gründen fiel die Wahl schlussendlich auf die Jazz.
Ausgangslage:
Mit den Jazz hatte ich eine hübsche Aufgabe übernommen, insbesondere wenn man bedenkt, dass sieben der dreizehn Spieler sich im letzten Vertragsjahr befinden. Darunter die drei stärksten Spieler Al Jefferson, Paul Millsap und Mo Williams. Zwar wollte ich dieses Jahr schon erfolgreich sein, aber vor allem wollte ich im zweiten Jahr ein schlagfertiges Team zusammenhaben und nicht ausschließlich auf Glück in der Free Agency vertrauen.
Trades:
Trade Nr. 1 Jose Calderon, Omri Casspi für Marvin Williams, Alec Burks, Jamal Tinsley
Sowohl Calderon als auch Casspi stehen schon gar nicht mehr im Kader der Jazz, dennoch war Calderon eine sehr gute Verpflichtung für mich, denn sein Shooting war immens wichtig. Einzig um Alec Burks hätte ich lieber behalten. Jedoch musste ich die vakante PG-Position füllen, da quasi gleichzeitig Mo Williams die Stadt verlassen musste…
Trade Nr. 2 Nicolas Batum, J.J. Hickson für Enes Kanter, Mo Williams, Randy Foye
Kanter mag ich wirklich sehr gerne, aber sein Problem bei 2k13 ist einfach, dass er einerseits unterbewertet (65er Wertung) und gleichzeitig sternemäßig (2,5) überbewertet ist. Dementsprechend perfektes Tradematerial und das hat sich ausbezahlt. Die Trailblazers schenkten mir also meinen Wunsch-SF, welcher auch noch über einen schönen Vertrag (4/44) verfügt und damit dem Team langfristig erhalten bleibt.
Trade Nr.3 Marquis Daniels für Jeremy Evans
Bei Daniels muss ich immer an seine Rookie-Saison bei den Mavs zurückdenken. So einen vielseitigen ungedrafteten Rookie hatte ich selten gesehen. Leider verlief seine Karriere danach relativ unspekatulär, dennoch habe ich ihn mir aufgrund seiner Lockdown-Fähigkeit geholt. Zusätzlich wurde ich Evans 2-Jahresvertrag los.
Trade Nr.4 Kyle Korver, Deshawn Stevenson, Anthony Tolliver für Raja Bell, Earl Watson, DeMarre Carroll
Um diesen Trade haben mich einige beneidet, denn Ashton ist ein 2k-Traum von Downtown. Dazu konnte ich mir mit Stevenson einen weiteren Lockdown-Verteidiger sichern. Abermals musste ich keinen hohen Preis bezahlen, da ich mit Bell und Konsorten nicht mehr plante. Leider läuft Korvers Vertrag aus und es wird wohl nicht ganz leicht, sich seine Dienste für ein weiteres Jahr in Anspruch zu nehmen.
Trade Nr.5 Jermaine O’Neal für Omri Casspi
No-Brainer. Kein Kommentar. BN dürfte es geärgert haben 😀
Trade Nr.6 Damien Lillard, Meyers Leonard für Paul Millsap, 2013er Pick, 2014er Pick
Da muss man nicht viel hinzufügen. Ich lasse mal Steph sprechen:
„Alter, was da für Tradeangebote durchgehen ist schon krass
Lillard gegen Millsap, WTF?!
Die paar Picks die dazu sind kannste auch knicken. Ich bekomm immer nur dumme Angebote, aber richtig dumme!“
In real wäre dieser Trade natürlich ein Witz, aber durch die miserable Bilanz von mir, hatten die Picks ein wenig an Wert zugelegt. Millsap wollte ich schon das ganze Jahr über loswerden, da sein Vertrag auslief und ich meinen zweitbesten Spieler nicht ohne Gegenwert verlieren wollte. Zusätzlich dazu hat mich sein Wurf einfach dermaßen genervt. Selbst Nate Robinson ist schwerer zu blocken und würde der Kleinwüchsige aus Game of Thrones Millsap verteidigen, würde er die Liga in Blocks per Game anführen. Daher weine ich Millsap trotz seiner grandiosen Werte bei Rebounds und Würfen keine Träne nach. Und Lillard ist natürlich eine Topverpflichtung, welche einerseits schön billig ist und ich noch einige Jahre halten werden kann.
Trade Nr.7 Hedo Turkoglu, Nicola Vucevic für Jose Calderon, Marquis Daniels
Der Name Vucevic hat mich dermaßen verwirrt, sodass ich nicht geprüft habe, ob Turkoglu nicht vielleicht doch eine Spieleroption hat. Schlechter Trade von mir, falls ich Turk nicht wieder loswerde. Ansonsten freue ich mich auf Vucevic, der die Minuten hinter Jefferson bekommen wird.
Ausblick:
Wer einen Damien Lillard „geschenkt“ bekommt, der sollte sich nicht beschweren dürfen und ich bin auch durchaus zufrieden. Dennoch ist die Aktivität der Jazz nicht beendet. Nun heißt es noch Turkoglu loswerden und gegebenenfalls J.J. Hickson gegen einen Shooting Guard traden. Klingt einfach als es ist, denn meine bisherigen Trades habe ich allesamt mit CPU Teams durchgeführt, da ich in der Regel viel zu einseitig traden möchte und dies natürlich die anderen Mitspieler (leider) nicht mit sich machen lassen. Das Traden mit dem CPU wird jedoch immer schwieriger, weil wir mittlerweile bei 22 Userteams angekommen sind!
Desweiteren macht es der CPU einem auch wirklich schwer, da die Vertragsverlängerungen derb unrealistisch sind. Zwar ist es die Regel, dass irgendwelche Handtuchwedler die Scheinchen hinterhergeschmissen bekommen, aber mussten sie wirklich meinem Wunschspieler Gerald Henderson (Wertung 72) einen 5/50 Vertrag geben. Genauso schön ist die Vertragsverlängerung bei Eric Maynor (Wtg 68!) 4/30. Bevor ich solche Verträge hole, bin ich fast schon gewillt mir Gooden ans Bein zu binden. So wie ich mich jedoch kenne, entscheide ich mich am Ende tatsächlich noch für Henderson -.-
Wurde länger als ich dachte, informativer als ich es vorhersah und leider weniger lustig als ich es mir erhoffte. Respekt, wer es bis zu diesem Satz geschafft hat 😀