Filmkritik: „Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr“

Also so manchmal… nein, das ist falsch! Eigentlich immer frage ich mich bei Filmen – „Werden die Leute in der Klapse dafür wirklich bezahlt, wenn sie so ein Drehbuch abliefern?“ – Bei Olympus hingegen frage ich mich eher, ob es Leute gibt die das Drehbuch VORHER mal lesen ohne gleich Dollarscheine in den Augen zuhaben – alles nach dem Motto: „Hauptsache es knallt…“!

Die Idee eines Angriffs auf das weiße Haus – gut! Der Plan der Terroristen – hervorragend! Die Leistung des Hauptdarstellers Gerard Butler – absolut überzeugend! Klingt doch eigentlich alles nach einem guten Kinofilm für den ich mir sogar eine Eintrittskarte kaufen würde, wenn… ja wenn ich nicht von Haus aus schon skeptisch wäre, was sich so im Kino all abendlich tummelt. Auch bei „Olympus has fallen“ verrenkten sich gelegentlich meine Logiksynapsen… ich will und werde (hier noch) nicht spoilern, aber mal ehrlich, der Film trieft vor patriotischem Geplänkel (das ist nicht weiter schlimm, ich mag das teilweise sogar) und dann gibt es echt ein paar Szenen – welche ich für eminent wichtig für die Logik des Films halte – in denen dann einige Personen absolut „bekloppt“ handeln und es extrem „patriotischer“ wäre sich anders zu verhalten. Ich sage nur soviel, ES GIBT SITUATIONEN in denen man einfach mal einen Befehl missachtet und es DEUTLICH mehr Sinn ergibt, anders zu handeln. Ich sage nur Bunker – für die die sich den Film ansehen werden oder auch schon angesehen haben.

Bevor ich jetzt gleich auf die Story eingehe und den Spoileralarm auslöse (ja, geht gleich los…)… „Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr“ bekommt von mir eine solide 6,5 auf der Orcki-Film-Skala (OFS)! Butler spielt wirklich gut, die Story ist wie gesagt sehr interessant und auch die Umsetzung lässt für einen schönen Filmabend eigentlich keine Wünsche offen – natürlich solange man auf Action steht und dem „Oh-du-schöne-USA“ durch den Film folgen mag…

SPOILERALARM beginnt jetzt!!!

Gerard Butler alias Mike Banning beschützt als Agent des Secret Service den Präsidenten der Vereinigten Staaten (Aaron Eckhart). Bei einem Unfall stirbt die First Lady Margaret (Asley Judd) und obwohl Mike „richtig“ gehandelt hat, wird er seines Postens enthoben. Bei einem Angriff auf das weiße Haus gelangt Banning ins weiße Haus und versucht seinen früheren Fehler wieder gut zumachen (das stand so tatsächlich in der Filmbeschreibung, wobei mir diese Intention des Charakters nicht so ins Auge sprang… vergesst das also gleich wieder) und heizt den Terroristen ordentlich ein…

Naja, also in bester „Einer-gegen-alle-bösen-Jungs“-Manier kämpft sich Banning also durch das weiße Haus. Ein paar „coole“ Aktionen sind hier schon mit dabei und auch einige Sprüche – gut bei den Sprüchen hätten sich die Autoren (oder zumindest der Regiesseur/oder Butler) doch etwas mehr einfallen lassen können – Stichwort: „Jippijajey (keine Ahnung wie man das schreiben soll) Schweinebacke!“ oder etwas in der Art hätte dem Charakter gut getan, auch wenn er eher trocken gespielt wird. Mir klingelt dabei noch immer sein Spruch „Ich ramm dir mein Messer durch den Kopf ins Gehirn“ (oder so ähnlich) in den Ohren – sollte das „cool“ sein? Oder „mackermäßig“? Ein einfaches „Ich komm dich jetzt holen, Arschloch!“ hätte mehr Wirkung gehabt… egal, Butler spielt dennoch gut.

Das Logik-Patriotismus-Desaster – Man stelle sich folgendes vor: Du bist in Besitz eines Codes, ebenso ein weiteres hohes Tier und natürlich der Präsident. Alle drei Codes zusammen schalten etwas sehr, sehr wichtiges frei und du wirst mit dem Tod bedroht. Einen Code haben die Terroristen schon und während man dich zusammenschlägt, befiehlt dir der Präsident den Code herauszurücken mit dem Argument das er seinen Teil NIE verraten werde. Natürlich gehorchst du… ähm? Echt jetzt???`Du wirst gerade gefoltert und du weißt, das man NACH dir auch den Präsidenten foltern wird/könnte… Hand hoch wer dem Befehl folge leisten würde.

Also ICH nicht, zumindest wenn ich den Präsidenten schützen wollen würde, würde ich ihm und den Terroristen sowas an den Kopf werfen wie… mir fällt gerade so vieles ein. Egal, kennen wir ja alle, das einem die geilen Dinger immer später einfallen – wahrscheinlich würde die Astralprojektion meiner Seele neben meinen Leichnam stehen und sich ärgern, weil mir genau in dem Moment der perfekte Spruch einfallen würde… mmh, Memo an mich selbst – das wäre doch mal eine interessante Szene in einer Action-Parodie ^^

Fazit

Ich schreibst jetzt nicht noch einmal, aber wer Action mag und nicht eine Aversion gegen einen der mitwirkenden Schauspieler oder eine Menge Patriotismus hat, dem kann ich „Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr“ durchaus empfehlen. Über die für mich „nervigen“ Logikfehler (kann man ja halten wie man mag) sollte man aber hinweg sehen können (was mir nicht möglich war)…

OFS: 6,5